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Offene Themen, Co-Abhängigkeit gegenüber Narzisten, mangelnde Psychoedukation in der Psychotherapie, Zufriedenheit und Resilienz stärken, Hochsensitiv zu werden war überlebenswichtig

Hier finden sich die Veräufe der oben genannten Kategorien des Forums im Verlauf eines  halben Jahres.

 

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Offene Themen

 

07.03.2021 11:51 (zuletzt bearbeitet: 07.03.2021 11:57)

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hier könnt Ihr Fragen stellen und Themen bearbeiten, die noch offen sind.

Hallo liebe Andrea, erstmal möchte ich mich für dein Engagement bedanken. Viele der Themen in deinem Forum konnte ich auch bei mir feststellen. Jedoch habe ich so viel auf dem Herzen und weiß nicht wohin damit. Da du ja angeboten hast, gerne selber Themen zu eröffnen, habe ich dieses zur Kenntnis genommen und dieses neue Thema eröffnet. Ich hoffe du bist mir nicht böse.

Gruß Gerd


 

07.03.2021 12:07

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hallo, hier möchte ich mich kurz vorstellen, ich heiße Gerd, bin 45 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Kinder (12 und 14).

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Vor Berufs wegen bin ich Polizist. Bei einem Einsatz von vor 4 Wochen sind so schreckliche Dinge passiert, die ich bis heute gar nicht fassen kann. Klar kam es immer mal wieder vor, dass ich nach Vorfällen die ein oder andere Nacht nicht schlafen konnte. Nun kommen immer wieder schreckliche Szenen Nachts in meine Gedanken, die mich schweißgebadet aufschrecken lassen. Ich habe mich extra unter dem Vorwand des Schnarchens in unser Gästezimmer ausquartiert um meine Frau und meine Familie nicht zu belasten. ich kann und möchte denen nichts mitteilen. Sie machen sich bestimmt dann große Sorgen bzw. möchte ich nicht, dass sie so schreckliche Dinge erfahren müssen. Kurz um, mein Leben hat sich total verändert, ich bin ständig müde (Nachts max. 2h schlaf), reagiere bei dem kleinsten Anlass total aggressiv. Bekomme auch immer weniger von meiner Umwelt mit. Selbst beim Autofahren verfahre ich mich, trotz bekannter Strecken.

Was soll ich nur tun? Bin total verzweifelt!!! Habe Angst es zu Hause zu erzählen und zum anderen möchte ich es auf der Arbeit niemanden erzählen. Dann werde ich zum Weichei abgestempelt und verliere meinen eigentlich geliebten Job.

Für Anregungen wäre ich euch sehr dankbar.

Gruß Gerd

 

07.03.2021 14:15 (zuletzt bearbeitet: 07.03.2021 15:06)

 


 

 

Andrea Remen

 

Lieber Gerd, vielen Dank für deine Initiative! Ich freue mich sehr über die Eröffnung einer neuen Rubrik. Hier kann ja wirklich jede/r hineinschreiben, die/der noch offene Fragen hat. Ich persönlich wüsste gerne, wer die Fragen beantworten soll? Möchtest du einfach ein paar Tipps der User sammeln, oder erwartest du von mir, dass ich eine fachliche Einschätzung abgebe? Oder soll es gar keine öffentlichen Antworten geben?

 

07.03.2021 14:24

 


 

 

Andrea Remen

 

... jetzt zu deinem sehr ausführlichen Bericht deiner derzeitigen Situation. Es wird sehr deutlich, unter welchem Druck du stehst. Es ist gut, dass du angefangen hast, dich nach außen zu wenden und nicht mehr alles alleine verarbeiten zu wollen. Hilfe wäre in jedem Fall dringend angebracht. Wieder kann ich nur anbieten, sich direkt bei einem/r meiner Kollegen oder bei mir zu melden. Ich lese zwischen deinen Zeilen die Bitte, dich zu unterstützen, doch möchte ich dieses Forum nicht dazu nutzen, mich aufzudrängen. Wenn du möchtest, kann ich hier aufschreiben, was mir angesichts deiner Schilderung durch den Kopf geht. Doch denke ich, dass eine persönliche Betreuung allemal angesacht ist. Du solltest wissen, dass deine Reaktionen auf diesen Vorfall nichts Ungewöhnliches sind und mit der entsprechenden Nachsorge in den Griff zu kriegen sind. Sorge bitte für dich, indem du jetzt den nächsten Schritt tust, liebe Grüße Andrea.

 

07.03.2021 17:46 (zuletzt bearbeitet: 07.03.2021 17:56)

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hallo, ich bin sehr froh, dass ich hier eine Plattform gefunden habe um mich mitzuteilen. Erwartungen habe ich an niemanden, sondern würde mich freuen, Tipps zu bekommen wie es für mich weitergehen soll. Alle Antworten sind willkommen. Ruhig auch alles öffentlich. Bin ja anonymisiert ;-)

Wenn ich ehrlich bin habe ich Angst mich anderen, in der realen Welt, mitzuteilen oder sogar aufzudrängen.

Vor allem weiß ich gar nicht wie das gehen soll, ohne dass meine Familie oder mein Dienstherr das erfahren. Vor beiden will ich nicht als Schwächling darstehen, der nichts aushält und sich nun weinend in der Ecke verzieht und sich in Selbstmitleid suhlt.

Ich selbst möchte es ja auch nicht wahrhaben, wieso bin ich denn so schwach? Meine anderen Arbeitskollegen macht das anscheinend nichts aus. Mein Dienstherr labert mich nur nach dem Motto "...wenns eng wird, denke an Selbstsicherung" zu. Nun war es eng und jetzt drängst sich bei mir die Frage auf, ob ich nun ganz versagt habe. Ich habe Angst überhaupt nur meinem Chef gegenüber einen Funken zu erwähnen. Für Ihn bin ich der "Macher". Jetzt wenn ich so darüber nachdenke, gilt das auch für meine Familie. Ich muss halt funktionieren.

Gruß Gerd

 

11.03.2021 18:51

 


 

 

Margret

 

Hallo Gerd,
ich habe deinen Text gelesen und bin etwas verwundert. Im Fernsehen müssen die Polizisten doch immer Berichte schreiben. Wieso kannst du einen schrecklichen Vorfall für dich behalten? Und habt ihr nicht Polizeipsychologen? Die sind doch sicher auch zur Verschwiegenheit verpflichtet? Und gibt es nicht solche Gesprächsgruppen, zu denen ihr hingehen müsst? Supervision oder so? Oder ist das alles freiwillig? Das hört sich an, als wenn ihr noch aus dem letzten Jahrhundert seid, ich dachte, inzwischen ist die Polizei schon weiter? Sorry, ich will dir hier nicht zu nahe treten, aber müsstest du das nicht melden?

 

12.03.2021 12:47

 


 

 

Andrea Remen

 

Lieber Gerd,
ich hoffe, du bekommst noch ein paar Antworten mehr, mit denen du etwas anfangen kannst.
Für meine Ohren hört sich deine beschriebene Erschöpfung schon so an, als sei sie eine Folge einer großen Anstrengung, unter anderem auf Grund einer enormen Belastungssituation. Ich kann dir hier keine Ferndiagnose stellen, denn dafür müssten wir uns schon etwas intensiver unterhalten. Möglicherweise leidest du unter einer PTBS oder einer kPTBS, welche eine persönliche und intensive Behandlung notwendig machen. Ich wiederhole mich, wenn ich dir rate, dir professionelle Hilfe zu suchen; möglicherweiese bist du dann auch schneller wiederhergestellt, als du denkst. Sonst kann es allerdings auch zu einer Chronifizierung kommen und/ oder zu Comorbiditäten mit anderen Symptomen, was sich auch vermeiden ließe. Deine Leistungsfähigkeit stellt sich möglicherweise nicht einfach von selbst wieder ein, wie du ja auch schon festgestellt hast. Du kannst aber mal in der ICD-10 unter Belastungsreaktionen nachlesen, ob du dich da irgendwo wieder findest.
Liebe Grüße Andrea

 

12.03.2021 20:01

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hallo, ich danke euch für euere Bemühungen und Anregungen. Leider komme ich zur Zeit zu gar nichts mehr. Was die Polizeipsychologen angeht, na ja, ich möchte da nicht hin. Wie schon bereits erwähnt habe ich Angst als Schlappschwanz dar zustehen. Außerdem ist es mir peinlich. Hätte ich jemanden angeschossen oder wäre ich angeschossen worden, wäre es vielleicht noch ok. Nun, bei mir sieht es anders aus. Ich war mit meinem Partner auf Streife. Plötzlich sehen wir am Straßenrand eine Schlägerei. Wir sind direkt dorthin gegangen um zu schlichten. Ein Jugendlicher hatte auf eine Frau eingeschlagen. Ich zog den Täter erstmal weg von der Frau. Diese war schon nicht mehr bei Bewusstsein, Auch Ihr Gesicht sah nicht mehr gut aus. Ich bitte es zu entschuldigen, jedoch werde ich auch hier nicht das ganze Ausmaß im Detail beschreiben. Mein Kollege hatte sich um die Frau gekümmert. Als wir dachten, die Situation unter Kontrolle zu haben, bekam ich einen Schlag ab. Womit ich nicht gerechnet hatte, dass er noch einen Stein in der Hand hatte. Ich sah es nicht kommen. Ich wurde bewusstlos. Mein Kollege hat von allem nichts mitbekommen was mit mir geschehen ist, er hatte anderes zu tun. In unserer Datenbank haben wir den Täter später gefunden; 15 Jahre alt, Ein Kind schlägt einen Erwachsenen Polizisten zu Boden! Peinlich! Ich schäme mich so.

 

13.03.2021 11:13

 


 

 

Andrea Remen

 

Guten Tag lieber Gerd,
dir ist schon klar, dass auch die Polizei-Psychologen einer Schweigepflicht unterliegen?!
...aber erst einmal vielen Dank für deine ausführliche Schilderung des Vorfalls, welcher dich letztlich so aus der Bahn geworfen hat. Ich möchte dir nur kurz ankündigen, dass es sein kann, dass ich diesen Beitrag kürzen muss, falls sich jemand durch die beim Lesen auftauchenden Bilder beeinträchtigt fühlt. Du selbst hast ja eine große Sensibilität dafür, was entsprechende Szenen mit einem anstellen können.
Mir scheint es so, als habest du sehr strenge Maßstäbe dafür, ab wann du dich schämen dürftest. Das, was dir zugestoßen ist, gehört offensichtlich nicht dazu. Sicher wäre es ratsam, sich mal mit deinem Selbstbild und deiner Selbstfürsorge zu beschäftigen. Das lässt sich in diesem Rahmen aber nicht leisten. Natürlich ist es deine Entscheidung, dein Schamgefühl über andere Aspekte stellen. Möglicherweise wurde durch das Geschehen ein sehr altes Trauma getriggert, wodurch der sehr junge Gerd angesprochen wurde. Das würde erklären, warum der Aspekt der Scham so groß ist und die Angst, sich näher damit zu befassen. Früher gab es vielleicht keine andere Möglichkeit, einem Konflikt zu begegnen, als davor wegzulaufen.
... ich weiß, das klingt alles sehr abstrakt und ist zudem spekulativ. Doch möchte ich dir das gedankliche Modell nahe bringen, dass der erwachsene Anteil von dir bereits auf der Suche nach Hilfe ist, denn sonst wärest du nicht hier. Möglicherweise kann dieser Anteil so viel Verantwortung aufbringen, sich mit diesen Ohnmachtsgefühlen auseinandersetzen zu dürfen, um diese Geschichte zu überwinden. Trau dich, lieben Gruß Andrea

 

14.03.2021 16:09 (zuletzt bearbeitet: 14.03.2021 16:10)

 


 

 

Margret

 

Hallo Gerd,
ganz ehrlich, ich verstehe dich nicht? Wärst du wirklich lieber angeschossen worden? Meinst du nicht, dass deine Frau froh ist, wenn sie erfährt, was passiert ist. Es ist doch echt egal, wie alt der Typ ist, der einem mit nem Stein auf den Kopf haut. Da kannst du echt froh sein, dass nicht mehr passiert ist. Was ist eigentlich dein Problem?
Gruß Margret

 

14.03.2021 16:44

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hallo Andrea,

ich glaube du hast Recht mit deiner Vermutung. Da es mir hier jetzt zu intim wird, würde ich dich gerne anrufen um mit dir einen Termin abzustimmen. Muss jedoch noch sehen, wie ich es zeitlich so hinbekomme. Werde mich bei dir melden; Versprochen.

Gruß
Gerd

 

14.03.2021 16:49

 


 

 

Gerd P. aus A.

 

Hallo Marget,

ja, wäre lieber körperlich so stark verwundet gewesen, dann hätte man wenigstens was gesehen, So habe ich ein Blaues Auge und denn Spot meiner Kollegen zu fürchten. Ich schäme mich halt so, von einem Jungen außer Gefecht gesetzt zu sein.

 

15.03.2021 12:13

 


 

 

Flipper

 

Moin moin!
Ich schau mir das hier schon eine Zeit lang an und frage mich ob ich mit meinem Problem richtig wäre. Ich fänds wirklich klasse wenn ich ein paar Tipps kriegen könnte wie ich damit umgehen soll. Ja, wo fang ich an? Ich will natürlich nicht dass mich hier jemand wieder erkennt. Man weiß ja nie. Kurz: meine Chefin hat mich irgendwie auf dem Kieker. Ständig gibt sie mir einen mit. Ich stehe dann da wie der letzte Trottel. Auf dem Weg zur Arbeit habe ich schon Bauchschmerzen und ich freue mich wenn ich krank genug bin um mich krank schreiben zu lassen. Das ist echt ein Scheißzustand! Was soll ich bloß machen?
Danke! Flipper

 

16.03.2021 17:34

 


 

 

Andrea Remen

 

Lieber Flipper,
bei deinem Namen muss ich an einen wirklich lebenslustigen kleinen Kerl denken, der aus na ja fast jeder Situation einen Ausweg findet. Die Tatsache, dass du ihn dir gegeben hast, lässt doch zumindest hoffen, . Spaß beiseite, dein Problem hört sich nicht eben nach einer Lapalie an. Offensichtlich ist dein Bauch auch der Meinung, dass du hier besondere Aufmerksamkeit benötigst. Ich hoffe, du hast noch ein paar Menschen, mit denen du darüber sprechen kannst!? Ansonsten kann ich wieder nur dazu raten, dir entsprechende Zuhörer zu suchen. Sollte es einen Betriebsarzt oder vertrauensvollen Personalrat geben, könntest du dort beginnen. Eine Supervision wäre sicher auch hilfreich. Wichtig ist es, aus der Ohnmacht heraus zu kommen. Manchmal gilt es dafür einige innere Anteile kennen zu lernen, die dir vielleicht auch noch im Weg stehen, und solche, die dich stärken und unterstützen könnten. Möglicherweise gibt es auch Signale in deiner Außenwirkung, die es genauer anzuschauen gilt. Das wäre so ganz grob meine Idee, um dir über die Selbstreflexion und Selbstfürsorge genügend Stabiliät für weitere Schritte im Außen zu erarbeiten. Ob und wie du dich dann möglicherweise mit deiner Chefin auseinandersetzt, ist zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nicht klar.
Ich hoffe, das hilft dir für's erste ein wenig,
viele Grüße
Andrea

 

16.03.2021 18:15

 


 

Je

 

Jenny ( Gast )

 

hey flipper - kennst du bossing? so nennt man mobben von bossen. ich wollts dir nur mal mitteilen. das ist heutzutage verboten. du kannst deine chefin anzeigen, wenn du echt was gegen die in der hand hast. musst du natürlich selber wissen. deine kollegen werden dann nicht mehr zu dir halten, das muss dir klar sein. trotzdem find ichs wichtig, dass du weisst wer im recht ist. viel glück!!

 

 

 

Co-Abhängigkeit gegenüber Narzisten

 

16.02.2021 12:55

 


 

 

Andrea Remen

 

Narzistische Freunde oder Angehörige sind ein Hinweis für eine Co-Abhängigkeit. Es ist sehr schwierig, die eigene Rolle zu erkennen und sich abzugrenzen.

 

 

 

 

 

21.02.2021 20:19

 


 

Pe

 

Peter G. ( Gast )

 

Seit einiger Zeit durchschaue ich diese Strukturen in meiner Familie und bei der Wahl meiner Bekannten. Mein Leben lang habe ich mich gefragt, weshalb ich immer derjenige war, der Hilfestellung anbietet, der sich interessiert zeigt, der immer wieder beweisen soll, dass der andere liebenswert und einfach nur toll ist. Immer wieder habe ich mich gefragt, warum mir das anders herum nie mitgeteilt , geschweige denn Hilfe angeboten wurde. Jetzt endlich komme ich nach und nach dahinter, dass es wahrscheinlich an der Auswahl meiner Kontakte lag. Diese Menschen interessierten sich tatsächlich nicht für mich, sondern wollten nur die Rückmeldung für ihr eigenes Ego. Ich war ihnen scheißegal. Nun könnte man mich ja zu Recht fragen, warum ich mir nicht "nettere" Freunde gesucht habe. Tja, ganz einfach: Ich kannte es nicht anders und hielt das für normal. Bereits in meiner Familie war mein Vater ein Herrscher, der absolute Gehorsam einforderte. Gleichzeitig erwartete er von sämtlichen Familienmitgliedern die Anerkennung seiner Wahnsinnserfolge. Unsere Mutter machte es uns vor und verlangte eben dieses unterwürfige Verhalten auch von mir und meinen Geschwistern. Ich habe mich so sehr danach gesehnt. wahrgenommen zu werden. Immer habe ich geglaubt, etwas stimme nicht mit mir, da mein Wunsch unerfüllt blieb. Verständnis, Respekt oder Wertschätzung blieben aus. Dieses Muster habe ich in jeder Beziehung fortgeführt. Narzistisch akzentuierte Menschen gibt es tatsächlich genügend, um sich weiterhin demütigen zu lassen. Erst in meiner Therapie habe ich erkannt, welche Strukturen mein ganzes Leben, ja mein Weltbild, aber auch meine Vorstellung von mir als Person geprägt haben. Ich hoffe, ich finde jetzt andere Menschen, die auch mich einmal wahrnehmen werden.

 

22.02.2021 15:56

 


 

 

Andrea Remen

 

Lieber Peter, vielen Dank für deine offenen Worte. Mit diesem Beitrag sprichst du sicherlich mehr Menschen aus der Seele, als du glaubst. Du beschreibst wunderbar, wie derartige Strukturen entstehen und zukünftig wirken. Gut, dass du bereits einen Ausweg aus dieser Misere gefunden hast. Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Wahl neuer Freunde. Liebe Grüße, Andrea R.

 

25.02.2021 19:49

 


 

Li

 

Liesa ( Gast )

 

Peter, ich möchte mich bei dir bedanken. Ach wäre ich so mutig sein wie du und könnte einfach alles so beim Namen nennen. Liesa ist auch gar nicht mein richtiger Name. Ich habe viel zu viel Angst, entdeckt zu werden. Ich würde so gerne ganz weit weg laufen, und alles hinter mir lassen. Ich wünsche dir alles Gute für deine Zukunft! Mach das Beste daraus! Ohne Narzisten!

 

25.02.2021 19:57

 


 

 

Andrea Remen

 

Liebe Liesa, auch wenn du eigentlich nicht so heißt!
Du scheinst in großer Not zu sein. Ich weiß, dass du momentan sehr viel Angst hast. Ich möchte dir trotzdem anbieten, dich bei einer/m meiner KollegInnen oder bei mir zu melden. Bei uns gilt die Verschwiegenheitsklausel, so dass nichts von dem, was du uns anvertraust, an die Außenwelt gelangt. Ich würde mir wünschen, dass wir gemeinsam einen Weg finden, wie wir dich so weit stärken können, dass du ggf. mit Unterstützung besser für dich sorgen kannst, wie auch immer das aussehen mag. Bitte bleibe nicht allein, sondern lass dir helfen. Wir kennen die Problematik sehr gut und würden bei dir sein.
Liebe Grüße Andrea

 

03.03.2021 18:32

 


 

 

Andrea Remen

 

Liebe Leser des Forums, speziell des Themas rund um die Co-Abhängigkeit gegenüber Narzisten!
... ich habe die Erlaubnis von Liesa, die ja nicht wirklich so heißt und inzwischen Kontakt zu mir aufgenommen hat, erhalten, an dieser Stelle etwas Ruhe in den aufgeregten Chat-Verlauf zu bringen. So wie ich meine hochsensiblen Leser kenne, machen sich einige große Sorgen um sie. Deshalb möchte ich hier nur kurz berichten, dass zwei intensive Gespräche die akute Brisanz aus der Sache genommen haben und einer positiven Entwicklung nichts mehr im Weg steht. Macht euch also keine Sorgen, und sucht euch bitte auch Hilfe, wenn ihr in Not seid!
Alles Liebe, Andrea

 

05.04.2021 13:58

 


 

 

Margret

 

Frohe Ostern auch in diese Runde,
ich überlege schon die ganze Zeit, ob diese Leute von der Querdenker-Bewegung Narzisten sind? Immerhin haben sie ja das Problem, sich nichts vorschreiben lassen zu wollen. Sie halten es ja nicht aus, irgendwie eingeschränkt zu werden. Wenn sie immer zu hause bleiben müssten, hätten sie ja kein Publikum mehr für ihre Aktionen. Habe ich das richtig verstanden, dass denen ihr persönliches Feedback wichtiger ist, als ob sie krank würden? Die Gefahr durch das Virus wird ja sowieso geleugnet. Vielleicht sind aber auch viele dabei, die anderen nur hinterherdackeln, weil sie selbst gar keine eigene Meinung haben und die lauten Narzisten bewundern. Das wären dann doch die Co-Abhängigen, oder? Sicher gibt es auch noch viele darunter mit ganz anderen Motiven. Was denkt ihr denn dazu? Lasst mal was von euch hören? ... bzw. lesen!
Gruß Margret

 


 

 

 

 

Mangelnde Psychoedukation in der Psychotherapie

 

15.02.2021 19:37 (zuletzt bearbeitet: 16.02.2021 12:57)

 


 

 

Andrea Remen

 

Selten durchschaut ein/e PatientIn die Vorgehensweise ihres/r TherapeutIn. Auch die Einschätzung des eigenen Beschwerdebildes ist häufig ein ungelöstes Rätsel.

 

 

 

 

15.02.2021 19:44 (zuletzt bearbeitet: 15.02.2021 19:46)

 


 

Ne

 

Neugierige ( Gast )

 

Hallo, das sehe ich genau so. Vielen Dank für diesen Thread.

 

16.02.2021 13:31

 


 

my

 

mysterious-girl

 

Hallo!
Ich finde es absolut super, dass es auch zu diesem Thema endlich mal ein Forum gibt! Ich habe schon so viele Erfahrungen in diesem Bereich gemacht! Zum Beispiel in meiner letzten Therapie... Immer wieder habe ich stundenlang nur von meinen Problemen erzählt und meine Therapeutin hat mich einfach nicht unterbrochen, obwohl ich doch eigentlich an mir und meinen ungesunden Verhaltensweisen arbeiten wollte. Ständig habe ich sie gefragt, wie die Thrapie eigentlich weitergehen soll und welche Symptome eigentlich zu meiner Diagnose gehören.... aber nein... ich glaube sie wusste es selber nicht..
Habt ihr dann auch immer das Problem, dass ihr euch aber nicht unbedingt traut eurer Therapeutin zu sagen, dass ihr unzufrieden seid?
Ich würd mich über eure Geschichte freuen, damit ich mich nicht so allein fühle!

 

22.02.2021 15:52

 


 

 

Andrea Remen

 

Vielen lieben Dank, liebes mysterious-girl, dass du dich hier so offen zu deinen Erfahrungen äußerst. Ich wünsche mir für dich, dass du entsprechende Reaktionen von anderen Usern bekommst, die dich in deiner Wahrnehmung bekräftigen und möglicherweise sogar weiter bringen. Wenn du magst, erzähle ich dir gerne auch meine persönliche Meinung zu dem von dir beschriebenen Phänomen. Liebe Grüße, Andrea R.

 

11.03.2021 19:08

 


 

 

Margret

 

Hallo,
so etwas ist mir auch schon mal passiert. Keine Ahnung, ob dir das was bringt, wenn ich dir von meiner Erfahrung erzähle, aber ich finde die Kommentare hier sehr spannend. In meiner letzten Therapie habe ich auch die halbe Zeit gelabert. Am Ende hat mich mein Therapeut gefragt, wie es mir damit geht und was ich ändern will? Dann war meine Hausaufgabe, es zu ändern. Toll, ne? Eigentlich hat sich gar nichts geändert, nur dass ich viel Zeit damit verbracht habe, dorthin zu fahren und meine Krankenkasse bezahlt hat. Ja, und dann waren die Therapiestunden verbraucht.
Jetzt bin ich ja bei Andrea gelandet. Und da sieht so eine Sitzung schon etwas anders aus. Ich weiß ja nicht, ob du auch bei ihr bist. Aber ich kann hier ja mal eine Lanze für sie brechen: bei ihr fühle ich mich echt gesehen. Sie hört nicht nur zu, sondern unterbricht mich auch und stellt Fragen. Dann komme ich oft schon ans Eingemachte. Aber nicht schlimm, immer nur so weit, wie ich das will. Am Schluss gehe ich immer mit vielen neuen Erkenntnissen über mich und die Welt nach Hause. Und das Gute ist, ich bin selbst drauf gekommen. Aber alleine hätte ich das nicht hingekriegt. Dann bin ich auch komplett kaputt, also geschafft. Andrea erzählt mir auch zwischendurch einiges über meine Symtomatik, die Zusammenhänge und wie man damit arbeiten kann. Sie fragt mich auch, was ich mir vorstellen kann. Ich freue mich immer schon auf das nächste Mal. So, das musste ich unbedingt mal loswerden.

 

12.03.2021 12:59

 


 

 

Andrea Remen

 

Liebe Margret,
schön, dass du unsere gemeinsame Zeit als so gewinnbringend empfindest. Danke, dass du es hier zur Sprache bringst. Ich hoffe, dass viele Klienten / Patienten derartige Erfahrungen machen. Eine Therapie sollte immer eine persönliche Bereicherung darstellen. Dann ist auch der / die TherapeutIn zufrieden. Hier aber noch mal meine Bitte, sich möglichst zeitnah bei mir zu melden, wenn irgendeine Störung, Unsicherheiten oder Fragen den Prozess behindern. Meistens merke ich ja, wenn irgendetwas nicht stimmt, aber ich kann natürlich keine Gedanken lesen. Ich verspreche dir, dass ich mich jederzeit bemühen werde, gemeinsam mit dir mögliche Spannungen aus dem Weg zu räumen, Fragen zu beantworten und nötige Sicherheiten wieder herzustellen. Dabei werde ich dir natürlich auch die Grenzen des Möglichen, besser des mir Möglichen aufzeigen.
Einen lieben Gruß von Andrea

 

 

 

Zufriedenheit und Resilienz stärken

 

03.03.2021 18:21

 


 

 

Andrea Remen

 

Neben den ganzen problemorientierten Fragestellungen fände ich ein aufbauendes Thema auch mal ganz brauchbar. Vielleicht habt ihr Lust, eure Erfahrungen mit den oben genannten Begriffen zu beschreiben. Was hat geklappt, was war nicht so brauchbar? Vielleicht könnt ihr euch auch gegenseitig Tipps geben... .
Ich versuche bei so einem schönem Wetter wie heute auf jeden Fall ein wenig raus zu kommen, Blümchen einzupflanzen, im Wald die ersten Frühblüher zu entdecken oder beim Spaziergang einen Small-Talk mit irgendeinem anderen freundlichen Erdenbewohner zu führen, und sei es mit einer Taube oder einer Hummel.
Bin gespannt auf eure Beiträge!

 

 

 

05.03.2021 13:19 (zuletzt bearbeitet: 05.03.2021 14:19)

 


 

 

Andrea Remen

 

Letztens hat jemand behauptet, Stress würde einem wichtige Lebenszeit und -energie stehlen, sprich, die Endorphine und Hormone wirkten toxisch, und die ältesten Menschen der Welt würden sich durch besondere Gelassenheit auszeichnen. Ob das stimmt oder nicht, weiß ich nicht. Trotzdemj hat es mich veranlasst, den Faktor Stress noch einmal mit anderen Augen zu sehen. Spüre ich, wie mein Stresslevel auf unangenehme Weise steigt, frage ich mich, ob ich in diesem Moment bereit bin, Lebenszeit gegen Ärgern einzutauschen. Ich stelle fest, dass ich seitdem wesentlich toleranter gegenüber äußeren Einflüssen, kreativer beim Finden von Alternativen und auch flexibler bin, was die Umsetzbarkeit von Lösungsmöglichkeiten angeht. Ein Gedanke, der nicht immer funktioniert, aber immer öfter, zeigt sich in meinem Bemühen, Störungen von außen nicht persönlich zu nehmen, sondern zu denken: Jeder tut mit Sicherheit nur das, wozu er in der Lage ist, sein Leben zu meistern..., und nicht jeder hat so günstige Voraussetzungen, sich in jedem Moment die Auswirkungen seines Handelns bewusst zu machen. Das kann übrigens niemand mit absoluter Sicherheit. Mir hilft es, wohlwollend und großzügig mit anderen umzugehen. So kann ich mir selbst gegenüber auch weniger streng sein und mich an Kleinigkeiten erfreuen.

 

11.03.2021 19:21

 


 

 

Margret

 

Hallo zusammen, hier will ich jetzt auch noch etwas loswerden.
Früher habe ich immer gedacht, wenn ich ein blödes Gefühl im Bauch spüre, dann hilft es vielleicht zu essen, zu trinken oder zu fernsehen. Dann habe ich gemerkt, dass es nachher nur schlimmer wurde, auch wenn ich zwischendurch gar nichts mehr gemerkt habe. Meine neueste Methode sieht so aus, dass ich mich hinsetze und mir sage: du hast jetzt ein Scheißgefühl im Bauch. Ich muss dich nicht mögen, denn gut ist anders. Wenn du mir was zu sagen hast, dann jetzt. Manchmal fällt mir dann ein, was los ist. Dann denke ich plötzlich an ein Treffen oder so und merke was mich ärgert, traurig oder sauer macht. Und wenn nichts kommt, dann erkläre ich dem Gefühl, dass es mich jetzt mal kreuzweise kann und in der nächsten Therapiesitzung wiederkommen soll. Besser gehts mir dann immer. Oft kann ich es später in der Sitzung auch noch rausfinden. MIr gefällt es, dass alles immer irgendwie zusammenhängt und auch total logisch ist und was mit mir zu tun hat. So ein Gefühl ist nie böse und will mich ärgern. Im Gegenteil, da steckt immer eine Botschaft drin.

 

 

 

Hochsensitiv zu werden war überlebenswichtig

 

16.02.2021 13:19

 


 

 

Andrea Remen

 

HSP (hoch sensitive/ sensible Personen) werden gerne in Abgrenzung zu anderen "stumpfen" Erdenbewohnern gehandelt. Natürlich sind die ausgeprägten Fähigkeiten besonders beachtenswert. Leider war die Entwicklung dieser Qualtäten in vielen Fällen überlebenswichtig.

 

 

 

21.02.2021 19:22 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2021 16:00)

 


 

Tu

 

Tulpe 21 ( Gast )

 

Diese These finde ich ehrlich gesagt sehr provokant: Einerseits würden wir HSP-ler die so genannten "Muggle" gar nicht als solche bezeichnen, oder sie als "stumpf" einschätzen, sondern würden uns im Vergleich zu ihnen immer erst fragen: "Was stimmt bei mir jetzt wieder nicht?" Andererseits glaube ich weniger an eine Prägung durch entsprechende Lebensumstände als an eine angeborene Eigenschaft, die uns nun einmal von anderen unterscheidet. Außerdem ist mein Vater auch schon ähnlich sensitiv wie ich.

 

22.02.2021 16:04

 


 

 

Andrea Remen

 

Danke, liebe Tulpe 21 für deine ehrliche Meinung zu meinem Themenvorschlag. Verschiedene Sichtweisen sind eine tolle Diskussionsgrundlage für weitere User, um mit ihrer individuellen Ansicht ins Thema einzusteigen. Ich könnte dir vielleicht das ein oder andere aus meiner Sicht erklären, damit du meine Aussage besser einordnen kannst, wenn du willst. Liebe Grüße, Andrea R.

 

05.03.2021 13:43

 


 

 

Andrea Remen

 

Hier kommt wieder mal ein Nachtrag von mir, diesmal im Einverständnis mit Tulpe21, die sich inzwischen bei mir gemeldet hat, um sich unter vier Augen zu unterhalten. Ich möchte euch nicht vorenthalten, welche Szenarien sich vor meinem inneren Auge bei der Formulierung dieses Themas abgespielt haben. Viele von euch HSP-lern haben mir bei Keksen und Tee oder Kaffee im Rahmen eines Interviews zu Forschungszwecken ihre Lebensgeschichte erzählt. Für mich hat sich dabei ein immer wieder kehrendes Muster abgezeichnet: die meisten von euch waren als Kinder tatsächlich sehr allein. Das Gefühl, nicht dazu zu gehören, kennen viele, doch hier kam auch noch eine innere Not dazu, so verstarb plötzlich ein Elternteil und der andere war verzweifelt, so dass du dich kümmern wolltest oder musstest. oder die Eltern hatten überhaupt keine Zeit für dich, da du die Nummer vier oder fünf in der Geschwisterfolge warst, so dass du schauen musstest, wo du bliebst, wieder andere hatten elterlichen Krieg zu Hause, und es galt rechtzeitig in Deckung zu gehen und und und. Es kam darauf an, sehr frühzeitig seine Sinne auf's Äußerste zu schärfen, um zu überleben. Eltern sind für Kinder das Lebenselexier, da die Kleinen nun mal abhängig von ihnen sind. Du hast sehr genau gespürt, welche Gefahr im Raum stand, wann du aufpassen musstest, um dann die passende Konsequenz daraus zu ziehen. Hier gilt es in der Regel besondere Fähigkeiten, ja Hochbegabungen zu suchen. ... und andere Menschen können ohne Background häufig weder deine Sensibilität, noch die damit einhergehende Handlungsaufforderung nachvollziehen. Vielleicht willst du uns von dir und deinem Leben erzählen.